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Zur Feier des heutigen Tages ist im Kanton Zürich Fussball und Schach spielen im Freien verboten

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Bild: wikimedia commons/Eldron

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Heute sollte im Kanton Zürich niemand zu einem Grümpel- oder einem Schachturnier im Freien aufrufen. Er würde mit grösster Wahrscheinlichkeit Besuch von den Gesetzeshütern bekommen. Denn im Kanton Zürich gilt der so genannte «Eidgenössische Bettag» als hoher Feiertag, und an diesen sind folgende Aktivitäten untersagt:

  • Schiessübungen,
  • Umzüge und Demonstrationen,
  • Schaustellungen,
  • kommerzielle Ausstellungen,
  • öffentliche Versammlungen nicht religiöser Natur,
  • Sportveranstaltungen, Tanzveranstaltungen, Konzertveranstaltungen, Theatervorstellungen und Filmvorführungen; ausgenommen sind Veranstaltungen, die in geschlossenen Räumen stattfinden.

Der Bettag hat zwar für die allermeisten keinerlei spezielle Bedeutung, doch das Verbot wird durchgezogen. Vor zwei Jahren wurde in Winterthur ein Rugby-Spiel untersagt. Auch der Markt an der jährlichen Afro-Pfingsten muss am Sonntag jeweils dichtmachen, wegen desselben Paragrafen – auch der Pfingstsonntag ist im Kanton Zürich ein hoher Feiertag.

Einzelinitiative soll Verbot beenden

Zusammen mit vier Mitunterzeichnern reichte ich im Herbst 2011 eine Einzelinitiative ein, welche verlangt, dass diese Verbote aus dem kantonalen Ruhetags- und Ladenöffnungsgesetz (PDF) gestrichen werden.

Der Kantonsrat unterstützte das Anliegen im März 2012 vorläufig. Im vergangenen April konnte ich das Anliegen zusammen mit der Präsidentin des Zürcher Kantonalverbands für Sport, Yolanda Gottardi, der kantonsrätlichen Kommission für Wirtschaft und Arbeit vorstellen. Voraussichtlich in den kommenden Wochen wird diese einen Antrag zuhanden des Gesamtparlaments formulieren. Stimmt der Kantonsrat einer Gesetzesänderung zu, dürfen Zürcherinnen und Zürcher vielleicht schon am Bettag 2014 draussen spielen.

Überwiegt im Kantonsrat hingegen die Retro-Stimmung, braucht’s dafür tatsächlich erst eine Volksinitiative. Doch so schlecht steht es um die Chance, dass im Parlament zumindest ein Kompromissvorschlag durchkommt, nicht: Denn eine Petition zur Unterstützung der Initiative wurde unter anderem auch von der Jungen SVP und der Jungen CVP mitgetragen, deren Vertreter sich im Kantonsrat bei der ersten Abstimmung grossmehrheitlich gegen die Einzelinitiative ausgesprochen hatten. Inzwischen kennen diese die Meinung ihrer Jungparteien.


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